• Dago
    Dago
    2017-07-21

    Gibt es solche Systeme schon?

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  • Michael 🇺🇦
    Michael 🇺🇦
    2017-07-21

    Sie werden zumindest gefordert - und sind keine technische Herausforderung.

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  • Dago
    Dago
    2017-07-21

    Hatte nur den Hinweis auf Radartechnologie wahrgenommen. Hätte ja sein können, dass es schon Systeme gibt, wenn man deren verbindlichen Einbau fordert. So kommt mir diese Forderung eher seltsam vor. Warum reicht es nicht, wenn man eine komplette "Ausleuchtung" des toten Winkels und eine grundsätzliche "Schuld" des Abbiegers (vgl. Auffahrunfall) festlegt?
    Mir wäre das lieber, als von jedem zweiten weissrussischen LKW gegrillt zu werden, wenn er vorbeifährt.

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  • Michael 🇺🇦
    Michael 🇺🇦
    2017-07-21

    Muss nicht Radar sein. Die normalen Abstandsassistenten arbeiten mit Kameras. Eine "komplette Ausleuchtung" bringt nichts, denn LKW sind dermaßen groß, dass der Fahrer damit überfordert ist, alle Spiegel ständig zu überwachen. Aus diesem Grund bringt auch eine stärkere Bestrafung wenig.

    Es wäre technisch relativ unproblematisch, eine Kamera in den rechten Seitenspiegel einzubauen, der mit einer vergleichbaren Technik arbeitet, wie dies die Abstandsassistenten bereits machen. Und alle nicht umgerüsteten LKW benötigen dann eben im innerstädtischen Verkehr einen Beifahrer, der bei Abbiegevorgängen assistiert.

    Es werden pro Jahr tausende von Radfahrern durch LKW verletzt, viele Dutzend sterben. Ich denke, da muss etwas getan werden.

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  • Dago
    Dago
    2017-07-21

    Ich stimme Dir 100%ig zu, es sollte was getan werden! Auch den Gedankengang zum Beifahrer finde ich sehr gut! Ich wäre vielleicht radikaler: Für alle innerstädtischen Fahrten Beifahrer. Immer und alle LKW!

    Das "zu viele Spiegel"-Argument überzeugt mich nicht. Um die komplette rechte Seite eines LKW "auszuleuchten" benötigte ich höchstens 3 Spiegel. Ich wette, mit einem Teureren wäre es auch zu machen. Vor allem weil es eine finanziell günstige Angelegenheit ist. Außerdem müssten beim rechts abbiegen nicht "alle" Spiegel im Blick behalten werden, die für die rechte Seite würden ja schon reichen. Das ist m.E.n. eine Frage der Aufmerksamkeitsverteilung. Und die könnte durch gesetzliche Maßnahmen ja vielleicht noch etwas "motiviert" werden, wobei ich nicht "härter bestrafen" meine. Aber es mag gut sein, dass es im Ende vergleichsweise wenig bringt.

    Mit den "relativ unproblematischen" technischen Möglichkeiten hab ich so meine Probleme...
    Ganz so trivial finde ich die Aufgabenstellung nämlich nicht ein Kamerasystem zu entwickeln, dass im Bereich rechts neben dem LKW (wie weit? Fußgänger werden auch berücksichtigt?) erfasst/scannt, Objekte identifiziert, über einen gewissen Zeitraum deren Bewegung analysiert und schließlich bewertet, ob es zu einer Kollision kommen kann. Das Ganze bei unter 20 km/h und für kleines Geld.
    Nee, Abstandssysteme sind da eine andere Hausnummer. Eine vorausfahrende 2x3 m-Fläche zu erkennen und laufend die Abstandsgeschwindigkeit zu vermessen ist nicht ganz so schwierig.

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  • Andreas vom Zwenkauer See
    Andreas vom Zwenkauer See
    2017-07-21

    Ich denke, es braucht kein Radar o.ä., sondern nur mal gesunder Menschenverstand - und den vermisse ich bei sehr vielen Radfahrern.

    Beispiel: Ich hatte ja die letzten beiden Wochen meine große Räumaktion in Braunschweig und hatte dazu einen großen Hänger am Fahrzeug. Beim Wegfahren mußte ich an einer Kreuzung links rum. Es gab folgende Spuren - nach links und geradeaus für Autos, in der Mitte 'ne schmale Fahrradspur für links und geradeaus und rechts 'ne Rechtsabbiegerspur für Autos.

    Da mein Trailer beim Linksabbiegen mit dem Heck ganz schön nach rechts ausschwenkte und die Kurve sehr eng war, habe ich mich explizit mit allen rechten Reifen in die Mitte der Fahrradspur gestellt. Da sollte kein Radfahrer vorbei kommen ! Und was machten die Radfahrer ? Natürlich zwängten sie sich noch vorbei, standen auf Lenker-Breite zwischen dem Hänger und einem Linienbus.

    Was soll man bei solchen Lemmingen noch machen ?

    Moderne LKW haben auch an der Seite Blinkleuchten. Also sieht der rechts stehende Radfahrer, daß der LKW gleich nach rechts abbiegen will. Wieso will der Radfahrer dann noch schnell geradeaus fahren ? Er weiß doch, daß er der Schwächere ist. Und in dem o.g. Artikel sieht es für mich nach genau diesem Fall aus.

    Es wird IMHO höchste Zeit, auch mal den Ausbildungstand der Radfahrer zu prüfen und zu verbessern bzw. auch bei den Bußgeldern als "gleichwertige" Verkehrsteilnehmer zu behandeln.

    In der Leipziger Innenstadt ist es so schlimm geworden, daß sich die Polizei vor einiger Zeit genötigt sah, mal einzugreifen. An einem Tag mit Radikalkontrolle wurden alle Radfahrer, die in der Fußgängerzone mit dem Rad fuhren (was verboten ist), mit 50,- € Bußgeld zur Kasse gebeten. Was hat der ADFC aufgeschrieen !

    Ich glaube es ist die StVO wo drin steht, daß der Radfahrer 1 m Straßen-Breite braucht um vorbei zu fahren. Wenn das nicht zur Verfügung steht (warum auch immer) kann er nicht vorbei und muß warten.

    Ihr wollt das Problem technisch lösen. Das halte ich für einen Irrweg. Das Problem muß politisch über den Straßenbau gelöst werden. Und bis es soweit ist, sollte der Klügere nachgeben - d.h. ein Radfahrer sollte aufpassen und nicht überall fahren.

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  • Michael 🇺🇦
    Michael 🇺🇦
    2017-07-21

    Rein rechtlich muss der Abbiegende darauf achten, niemanden zu gefährden. Diese Verantwortung auf andere abzuwälzen ist falsch. Der Straßenverkehr läuft relativ gut, weil es eine mehrseitige Kontrolle gibt. Man selber achtet darauf, niemanden zu gefährden und die anderen achten darauf, ob sie jemand unabsichtlich gefährdet.

    In dem Moment, in dem die Verantwortung auf die anderen abgeschoben wird, entfällt eine Komponente und die Gefahr von Unfällen steigt.

    Das mit dem Abbiegen sehe ich genauso wie beim Spurwechsel von LKW. Auch hier darf der LKW nicht einfach nach links ziehen und darauf hoffen, dass etwaiger Autoverkehr halt notfalls eine Vollbremsung hinlegen muss, um nicht erwischt zu werden. Auch hier würde das Argument ziehen, dass ein LKW ja auch an der Seite Blinkleuchten hat, das hätte der PKW-Fahrer ja sehen können, der jetzt leider durch den Unfall ums Leben gekommen ist ...

    Bezüglich des Straßenbaus stecken wir in einem Dilemma: Abbiegeunfälle werden stark reduziert, indem man überall Mischverkehr einführt - aber Mischverkehr steigert das aggressive Vorgehen von Autofahrern gegenüber Radfahrern (knapp überholen, abdrängen, aushupen, ...)

    Getrennte Radwege klingen da zunächst besser - sind aber ein Garant für Abbiegeunfälle.

    Und bezüglich der Assistenzsysteme: Abstandsassistenten für Busse gibt es ja auch - findest Du auch, dass das ein Irrweg ist?

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  • Rasmus Fuhse
    Rasmus Fuhse
    2017-07-21

    Die dicken Unfälle passieren immer beim Rechtsabbiegen. Das braucht man nicht 5 Spiegel im Blick behalten, sondern immer nur einen. Und Radfahrer sind meist hundert Meter vorher schon zu erkennen. Dass die allermeisten LKW-Fahrer noch nie einen Radfahrer übergebügelt haben, deutet schon darauf hin, dass es machbar ist, rücksichtsvoll zu fahren.

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  • Rasmus Fuhse
    Rasmus Fuhse
    2017-07-21

    Man muss aber auch sagen: in Göttingen werden Geisterräder aufgestellt an den Stellen, wo ein Radfahrer umgekommen ist. Sie sind zwar Mahnmale für die Autofahrer. Aber in über der Hälfte der jeweiligen Fällen war der Radfahrer Schuld, weil er einfach nicht geschaut hat, als er auf die Straße gefahren ist. Denn auch Radfahrer sind es manchmal gewöhnt, dass andere auf sie Acht geben. Und bis auf einmal ist es ja immer gut gegangen.

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  • Michael 🇺🇦
    Michael 🇺🇦
    2017-07-21

    Das mit den "Ghostbikes" ist ja allgemeine Praxis. Was Du sagst, unterstreicht ja nur das, was ich meinte: Man darf sich nicht drauf verlassen, dass die anderen schon aufpassen werden. Das gilt für abbiegende LKW- und PKW-Fahrer genauso wie für Radfahrer, die Spuren wechseln, ohne zu schauen.

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